Etwa im 9.Jhd. kamen Slawen in das schon vorher besiedelte Gebiet im Vorfeld der Lausitzer Berge und legten auch in Niedercrostau, einer busch- und wasserreichen Wiesenaue, einen kleinen Weiler an. Wahrscheinlich leitet sich der Name Crostau davon her („Gebüsch" slawisch: „chrost"). Mit der Kolonisation im 10.-12. Jhd. siedelten sich Deutsche in der Oberlausitz an. Wahrscheinlich kam in dieser Zeit ein Ritter nach Niedercrostau und baute eine kleine Wasserburg, genannt die „Croste". Nach 1400 - so wird angenommen - ist der Rittersitz weiter nach Süden, den Berg hinauf verlegt worden. Aus einem sicherlich erst sehr einfachen Wohnbau entstand dort im Laufe der Zeit eine Gutshofanlage mit umfangreichen Wirtschaftsgebäuden. Später kam ein schöner Park mit wertvollem Baumbestand dazu.
Das Crostauer Schloss vor dem Umbau in der Hälfte des 19. Jarhunderts.
In der Kirchenchronik aus dem Jahre 1796 von Schullehrer Wendler ist namentlich als erster Grundherr der Gründer der Kirche, Johann Christoph von Rechenberg genannt (vor 1600). Seinen Nachfahren folgten die Grafen bzw. Herren von Rechenberg, von Seidlitz, von Watzdorf, von Kayserling, von Riaucour, Gräfin von Schall, Grafen von Schall-Riaucour. Ursprünglich war Crostau ein sehr kleines Dorf mit wenigen Bauern und Handwerkern. Erst im 17. Jhd. kam es zu einer wesentlichen Erweiterung -wahrscheinlich durch böhmische Einwanderer. Sie brachten die Hausweberei mit. Es entstanden die für diese Gegend typischen Umgebindehäuser.
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